Die Keltische Kirche hat seit ihren Anfängen folgende Merkmale:

 

  • Im Mittelpunkt steht der Dreieinige Gott: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist und die Frohe Botschaft, die uns in den 4 Evangelien des Neuen Testaments präsentiert wird: Jesus Christus, Gottes Sohn wird Mensch,  starb an unserer Statt am Kreuz für unsere Sünde, und stand wieder von den Toten auf.
  • Unser Leben als Christen wird vor allem anderen durch die folgenden Merkmale charakterisiert, die auch als die 4 Säulen der Keltischen Kirche bezeichnet werden: Liebe, Vergebung, Demut, Barmherzigkeit.
  • Die Liebe zum Schöpfer findet ihren Ausdruck in der Liebe zu seinen Geschöpfen. Da die ganze Schöpfung entstanden ist durch Gottes Reden ("Es werde ...!"), findet sich in jedem Geschöpf etwas von Gottes Wesen selbst und verdient somit Respekt.
  • Von allem Anfang an wurde die Keltische Kirche - ebenso wie das alttestamentliche Volk Israel - von 3 verschiedenen Arten von Diensten geleitet. Im Alten Testament waren es die Könige, Priester und Propheten. In der Kirche des Neuen Testaments sind es die Bischöfe, die Priester und die Diakone. Die Bischöfe sind die Nachfolger der Apostel und verstehen sich selbst als die niedrigsten Knechte. Sie lassen sich nicht - entgegen der Praxis anderer Kirchen - mit Ehrentiteln anreden wie z.B. "Eure Exzellenz", "Euer Ehrwürden" und ähnliches. Sie sitzen nicht auf Thronen und lassen sich nicht die Hände küssen, vielmehr dienen sie dem Volk Gottes und Menschen in Not. Sie haben keinen teuren Bischofsstab, sondern besitzen einen einfachen Pilgerstab aus Holz. Sie tragen keine prunkvollen Gewänder und keine Mithra, sondern verwenden - ebenso wie auch die Priester und Diakone - ganz einfache liturgische Gewänder ohne Priesterkragen.
  • Die Theologie ist simpel und unkompliziert und gründet sich vor allem anderen in den Aussagen und Taten des Herrn Jesus Christus in den 4 Evangelien. Es gibt keinen Kanon, sondern für alle Belange maßgebend sind alleine die Heilige Schrift und die Didache. Zum Verständnis frühchristlicher Praxis werden die Schriften der apostolischen Väter zurate gezogen.
  • Die Kirche hat seit ihrem Beginn ihre Gottesdienste und Gebetszeiten liturgisch gefeiert. Die Abendmahlsliturgie geht zurück auf die Mutterkirche in Jerusalem, die vom Heiligen Jakobus geleitet wurde. Die Gebetstexte basieren deshalb auf den Evangelien und der Didache (frühchristliche Schrift aus dem 1. Jahrhundert).  Wichtig für die Gebetszeiten sind einerseits die Psalmen und andererseits frühchristliche Texte, die in den Keltengebieten von einer Generation an die nächste Generation zunächst mündlich weitergegeben wurden und teilweise von keltischen Heiligen stammen.
  • Die Keltische Kirche ist dezentral organisiert. Das bedeutet. es gibt weder Patriarchen, Metropoliten noch Erzbischöfe. Jeder Bischof ist für seine Gemeinschaft(en) als leitender Hirte selbst verantwortlich. Bischöfe können sich aber in Synoden (national oder international) zusammenfinden, um Themen miteinander zu erörtern und um sich gegenseitig zu ermutigen und zu stärken. Bei klösterlichen Gemeinschaften bekleidet der Abt das Amt des Bischofs.
  • Die wahre Keltische Kirche distanziert sich schon immer vehement von allen Formen der Esoterik, des (Neu-)Heidentums, des Gnostizismus, der Freimaurerei und des New Age. Sie verbindet sich nicht synkretisch mit anderen Religionen.  Vielmehr verkündigt sie leidenschaftlich die biblische Botschaft von dem Dreieinigen Gottes und dem Evangelium von Jesus Christus, welcher der einzige Weg zum Heil ist und ohne den es keine Rettung gibt.